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Workshop „gebissloses und einhändiges Reiten“

Warum gebisslos reiten, warum einhändig reiten?

Geht das überhaupt oder darf man das eigentlich?

Der Workshop „ gebissloses und/oder einhändiges Reiten“ fand am 9.Juli 2022 auf der Reitanlage „Peters Happy Ranch“ in Levekusen Lützenkirchen statt. Der Kurs sollte den Teilnehmern als Einführung eine Alternative zu der klassischen Reitweise zeigen. Gerade im Bereich Gelände- und Wanderreiten ist dies sehr von Vorteil. Auf Peters Happy Ranch fand sich wieder einmal der geeignete Rahmen für eine solche Veranstaltung.
Da viele Reiter in der klassischen Reitweise unterwegs sind, wurde zuerst in einem theoretischen Teil die Herkunft und Bedeutung aufgezeigt, um daran die Unterschiede in Ausrüstung, Sitz und Hilfengebung darzustellen. Ebenfalls wurden die rechtlichen und versicherungstechnischen Aspekte des gebisslosen Reitens erörtert. Als eine Grundlage der Theorie dienten die Artikel zum Schwerpunktthema in der „Pferd&Freizeit 2/2018“ und die Artikel von Holger Suel.
Im praktischen Teil auf dem Reitplatz wurde zuerst bei der Bodenarbeit auf die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd über Körpersprache und Stimme eingegangen. Die grundlegenden Bewegungen wie zum Beispiel vorwärts, rückwärts, seitwärts und Halten wurden auch an verschiedenen Traiaufgaben geübt.
Nach der Mittagspause wurde dann geritten. Neben dem Reiten über kreuz und quer liegende Stangen und dem Slalom zwischen Pylonen wurde den Reitern gerade beim Tor die Schwierigkeiten der alternativen Kommunikation deutlich.

Die folgenden Informationen gaben den ersten Einblick in das Thema.

Betty Wills, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons
Cowboy mit Bosal (Betty Wills/ Wikipedia)
Linda Tellington Jones, CC BY 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/3.0>, via Wikimedia Commons
Linda Tellingten-Jones auf einem Araber in Syrien (Foto Wikipedia

Je nach Zweck ist überaus nützlich und sinnvoll, möglichst zügelunabhängig zu reiten. Die Einwirkung auf unser Reittier wird auf ein Minimum beschränkt. Das Gelände- und Wanderreiten, wobei man viele Sundern im Sattel verbringt, erfordert das überwiegend selbständige Laufen unserer Tiere.

Die VFD ist der Pferdeverband der Vielfalt und gibt keine bestimmte Reitweise vor. Deshalb möchten wir auch etwas zu diesen Themen beitragen und veranstalten einen eintägigen Workshop. Es geht hierbei nicht um die klassische Handarbeit, sondern um alternative Zäumungen und Zügeleinwirkung. Es werden die theoretischen Grundlagen erörtert. Der Schwerpunkt liegt natürlich in der Möglichkeit das gebisslose und/oder einhändige Reiten auf einem Reitplatz auszuprobieren.

 

(C) Gerd Oberheuser
  Gerd Oberheusers GIMLI, angebunden
(c) Gerd Oberheuser
   Gerd Oberheusers GIMLI, in der Pause beim Fressen

Gebisslose Zäumungen sind aber nicht nur beim Reiten sehr praktisch und pferdefreundlich.

Beim Gelände- und Wanderreiten kann man in der Pause das Pferde direkt anbinden, ohne zusätzliche Ausrüstung mitzunehmen.

Oder das Pferd kann einfach Fressen.

 

 

                       Holger Suel – Maultier geritten mit Bosal
Holger Suel, Mailtier mit Bosal

Die VFD setzt sich nicht nur für verschiedene Reitweisen ein. Auch die Vielfalt der vertretenen Pferderassen und Equiden ist für unsere Vereinigung wichtig. In den letzten Jahren hat sich die Beliebtheit von Eseln und Maultieren weiter erhöht. Dabei sind gerade gebisslose Zäumungen sehr verbreitet beim Reiten und Säumen.

Info zum Workshop

Der Workshop „Gebissloses und einhändiges Reiten“ wird eine Einführung sein in das Reiten am hingegebenen Zügel (Impulsreiten). Es ist nicht das klassische Reiten mit Kandare in Anlehnung gemeint. Die Reiter sollen ein Gefühl dafür bekommen, wie man ein Pferd ohne kontinuierliche Einwirkung reiten kann. Die Hilfengebung durch Zügel soll nur dann erfolgen, wen man etwas von seinem Pferd fordert. Der Kurs wird keine spezielle Reitweise oder etablierte Reitlehren vermitteln, sondern Elemente daraus können als Grundlage z.B. für das Wanderreiten gesehen werden, bei dem eine Zügeleinwirkung überwiegend entfällt.

Ich werde den Workshop durchführen aufgrund langjähriger Erfahrung mit gebisslosem und einhändigem Reiten. Es wird einen Theorieteil geben, indem ich verschiedene gebisslose Zäumungen und deren Wirkungen vorstelle. Ebenso kommen Erfahrungsberichte sowie Vor- und Nachteile dieser Art des Reitens zum Zuge. Eingegangen wird auch auf rechtliche und versicherungstechnische Aspekte.
In einem praktischen Teil können die Reiter auf dem Reitplatz erlernen und erleben, wie eine solche Kommunikation mit ihrem Pferd funktioniert, oder auch nicht. Im Vordergrund steht dabei eine gebisslose Zäumung, im einfachsten Fall nur das Stallhalfter. Es kommt auf das Zusammenspiel der verschiedenen Arten der Hilfengebungen mit der Zäumung an.
Der Kurs richtet sich an erwachsenen Reiter (ab 16 Jahren), die ausreichend Einwirkung auf ihr Pferd haben. Pferde, die dazu neigen sich zu widersetzen, sind nicht geeignet. Die Ausrüstung wird nicht gestellt.

Am Samstag, den 9.Juli von 10-16 Uhr wird der Workshop auf dem Hof der Familie Peters in Lützenkirchen stattfinden. Die maximale Anzahl der Teilnehmer wird auf 8 Personen begrenzt. Eine Teilnahmegebühr wird nicht erhoben. Der genaue Ablauf richtet sich nach den Anmeldungen. Vorgesehen ist als Grundlage erst einmal 1-2 Stunden Theorie. Dann erfolgt ein Praxisteil vom Boden aus. Nach der Mittagspause kommt der gerittene Praxisteil.

Die Tellnemher werden wie immer auf Peters Happy Rand von Erika verpflegt (Kosten). Die Pferde können auf einem Wiesenpaddock untergebracht werden. Die Anzahl der teilnehmenden Pferde ist auch 8 begrenzt. Zuschauer und Teilnehmer an der Theorie sind willkommen, solange die räumlichen Kapazitäten nicht überlastet werden. Die Teilnahme ist kostenlos, es gelten die Veranstaltungsbedingungen der VFD.

 

Als Vorbereitung und für Interessierte dienen diese beiden Links aus der VFD.
=> Schwerpunktthema in der VFD Zeitschrift „Pferd & Freizeit“ 2018/2
=> Holger Suel, Update 2022

 

Veröffentlicht unter Berichte, Veranstaltungen